1981 wurden die ersten Karten - die Basis der Datenbank für Chorrepertoire - im Centre d'Art Polyphonique d'Alsace (Elsässisches Zentrum der Polyphonie) erfasst, um deren Chorbibliothek zu katalogisieren. Das Projekt wurde von einer ehrenamtlichen Gruppe von Chorleitern aus dem Elsass getragen. Sehr bald wurde eine Musikdokumentalistin engagiert, und die begeisterte Mitarbeit von weiteren unentgeltlich arbeitenden Personen aus Frankreich, Deutschland, Belgien, der Schweiz, dann auch aus den Vereinigten Staaten, Kanada, Spanien und weiteren Ländern, folgte. Dazu kamen Bibliotheken, Verlage (als ersten die Editions A Coeur Joie und Carus), die sehr schnell ein Interesse an diesem akademischen Projekt fanden, um ihren Bestand an Chorliteratur und ihre eigenen Veröffentlichungen zu erfassen.
1998 wurde dann der Verein « Musica International » gegründet, um der Internationalisierung Rechnung zu tragen. Nationale Chorvereine und Chorleiterverbände haben das Projekt unterstützt, indem sie Mitglied wurden und die Ziele unter ihren eigenen Mitgliedern verbreiteten.
Seitdem hat sich das Projekt im Einklang mit dem Fortschritt der Dokumentationswissenschaft und der Informatik immer weiterentwickelt; die Erweiterung der dokumentarischen Dateien (detailliertere Struktur der Dateien, Mehrsprachigkeit, relationale Datenbank, Thesaurus …) mit den Möglichkeiten der Verbreitung und des Zugangs (Minitel, dann Internet, DVD-ROM, direkte online-Eingabe, Privatfelder, die die direkte Verwaltung eines Chorfundus „in Musica“ erlauben …) ging Schritt für Schritt voran.
Das Jubiläum wird gefeiert, sobald die sanitäre Lage es möglich macht. Eine Musica-Session in Strasbourg Ende Oktober 2021 kann eventuell dafür ins Auge gefasst werden.
Musica steht jetzt an einem Wendepunkt: Das Projekt wäre ohne die ehrenamtliche Mitarbeit so vieler Menschen nie entstanden. Musica ist jetzt erwachsen. Viele der ursprünglichen Helfer sind nicht mehr, und es sind neue Mitarbeiter notwendig, um das Projekt am Leben zu erhalten.
Diejenigen, die weiterhin die Verantwortung für Musica tragen, suchen auch nach Nachfolgern. Auch wenn die Techniken und die Mentalitäten sich geändert haben, sind wir davon überzeugt, dass ein akademisches und kollaboratives Projekt wie Musica weiter bestehen kann, wenn ein Maximum von Personen aus der Chorwelt ihr Schärflein dazu beiträgt.