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Repertoire

Passion According to Saint John, BWV 245

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Original Text

English Translation

Original Text

Part One
BETRAYAL AND CAPTURE
John 18:1-14

Chorus
Herr, unser Herrscher,
dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist!
Zeig uns durch deine Passion,
daß du, der wahre Gottessohn,
zu aller Zeit,
auch in der größten Niedrigkeit,
verherrlicht worden bist!

Recitative
Evangelist:
Jesus ging mit seinen Jüngern über den Bach Kidron, da war ein Garten, darein ging Jesus und seine Jünger. Judas aber, der ihn verriet, wußte den Ort auch, denn Jesus versammlete sich oft daselbst mit seinen Jüngern. Da nun Judas zu sich hatte genommen die Schar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Als nun Jesus wußte alles, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen:

Jesus:
Wen suchet ihr?

Evangelist:
Sie antworteten ihm:

Chorus
Soldiers:
Jesum von Nazareth!

Recitative
Evangelist:
Jesus spricht zu ihnen:

Jesus:
Ich bin’s.

Evangelist:
Judas aber, der ihn verriet, stund auch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sprach: Ich bin’s, wichen sie zurücke und fielen zu Boden. Da fragete er sie abermal:

Jesus:
Wen suchet ihr?

Evangelist:
Sie aber sprachen:

Chorus
Soldiers:
Jesum von Nazareth!

Recitative
Evangelist:
Jesus antwortete:

Jesus:
Ich hab’s euch gesagt, daß ich’s sei, suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen!

Chorale
O große Lieb, o Lieb ohn alle Maße,
Die dich gebracht auf diese Marterstraße
Ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden,
Und du mußt leiden.

Recitative
Evangelist:
Auf daß das Wort erfüllet würde, welches er sagte: Ich habe der keine verloren, die du mir gegeben hast. Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein recht Ohr ab; und der Knecht hieß Malchus. Da sprach Jesus zu Petro:

Jesus:
Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?

Chorale
Dein Will gescheh, Herr Gott, zugleich
Auf Erden wie im Himmelreich.
Gib uns Geduld in Leidenszeit,
Gehorsam sein in Lieb und Leid;
Wehr und steur allem Fleisch und Blut,
Das wider deinen Willen tut!

Recitative
Evangelist:
Die Schar aber und der Oberhauptmann und die Diener der Jüden nahmen Jesum und bunden ihn und führeten ihn aufs erste zu Hannas, der war Kaiphas Schwäher, welcher des Jahres Hoherpriester war. Es war aber Kaiphas, der den Jüden riet, es wäre gut, daß ein Mensch würde umbracht für das Volk.

Aria (Alto)
Von den Stricken meiner Sünden
Mich zu entbinden,
Wird mein Heil gebunden.
Mich von allen Lasterbeulen
Völlig zu heilen,
Läßt er sich verwunden.

PETER’s DENIAL
John 18:15-27, Matthew 26:75

Recitative
Evangelist:
Simon Petrus aber folgete Jesu nach und ein ander Jünger.

Aira (Sporano)
Ich folge dir gleichfalls mit
freudigen Schritten
Und lasse dich nicht,
Mein Leben, mein Licht.
Befördre den Lauf
Und höre nicht auf,
Selbst an mir zu ziehen,
zu schieben, zu bitten.

Recitative
Evangelist:
Derselbige Jünger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in des Hohenpriesters Palast. Petrus aber stund draußen für der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und redete mit der Türhüterin und führete Petrum hinein. Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petro:

Maid:
Bist du nicht dieses Menschen Jünger einer?

Evangelist:
Er sprach:

Peter:
Ich bin’s nicht.

Evangelist:
Es stunden aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlfeu’r gemacht (denn es war kalt) und wärmeten sich. Petrus aber stund bei ihnen und wärmete sich. Aber der Hohepriester fragte Jesum um seine Jünger und um seine Lehre. Jesus antwortete ihm:

Jesus:
Ich habe frei, öffentlich geredet für der Welt. Ich habe allezeit gelehret in der Schule und in dem Tempel, da alle Jüden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgnen geredt. Was fragest du mich darum? Frage die darum, die gehöret haben, was ich zu ihnen geredet habe! Siehe, dieselbigen wissen, was ich gesaget habe.

Evangelist:
Als er aber solches redete, gab der Diener einer, die dabeistunden, Jesu einen Backenstreich und sprach:

Servant:
Solltest du dem Hohenpriester also antworten?

Evangelist:
Jesus aber antwortete:

Jesus:
Hab ich übel geredt, so beweise es, daß es böse sei, hab ich aber recht geredt, was schlägest du mich?

Chorale
Wer hat dich so geschlagen,
Mein Heil, und dich mit Plagen
So übel zugericht’?
Du bist ja nicht ein Sünder
Wie wir und unsre Kinder,
Von Missetaten weißt du nicht.

Ich, ich und meine Sünden,
Die sich wie Körnlein finden
Des Sandes an dem Meer,
Die haben dir erreget
Das Elend, das dich schläget,
Und das betrübte Marterheer.

Recitative
Evangelist:
Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas. Simon Petrus stund und wärmete sich, da sprachen sie zu ihm:

Chorus
Servants:
Bist du nicht seiner Jünger einer?

Recitative
Evangelist:
Er leugnete aber und sprach:

Peter:
Ich bin’s nicht!

Evangelist:
Spricht des Hohenpriesters Knecht’ einer, ein Gefreundter des, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte:

Servant:
Sahe ich dich nicht im Garten bei ihm?

Evangelist:
Da verleugnete Petrus abermal, und alsobald krähete der Hahn. Da gedachte Petrus an die Worte Jesu und ging hinaus und weinete bitterlich.

Aria (Tenor)
Zerschmettert mich,
ihr Felsen und ihr Hügel,
wirf, Himmel, deinen Strahl auf mich!
Wie freventlich, wie sündlich,
wie vermessen,
hab ich, o Jesu, dein vergessen!
Ja, nähm ich gleich der Morgenröte Flügel,
so holte mich mein strenger Richter wieder;
ach! fallt vor ihm in bittern Tränen nieder!

Chorale
Petrus, der nicht denkt zurück,
Seinen Gott verneinet,
Der doch auf ein’ ernsten Blick
Bitterlichen weinet.
Jesu, blicke mich auch an,
Wenn ich nicht will büßen;
Wenn ich Böses hab getan,
Rühre mein Gewissen!

Part Two
INTERROGATION AND FLAGELLATION
John 18:28-40, 19:1

Chorale
Christus, der uns selig macht,
kein Bös’ hat begangen,
der ward für uns in der Nacht
als ein Dieb gefangen,
geführt für gottlose Leut
und fälschlich verklaget,
verlacht, verhöhnt und verspeit,
wie denn die Schrift saget.

Recitative
Evangelist:
Da führeten sie Jesum von Kaiphas vor das Richthaus, und es war frühe. Und sie gingen nicht in das Richthaus, auf daß sie nicht unrein würden, sondern Ostern essen möchten. Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach:

Pilate:
Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen?

Evangelist:
Sie antworteten und sprachen zu ihm:

Chorus
Mob:
Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht überantwortet.

Recitative
Evangelist:
Da sprach Pilatus zu ihnen:

Pilate:
So nehmet ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetze!

Evangelist:
Da sprachen die Jüden zu ihm:

Chorus
Mob:
Wir dürfen niemand töten..

Recitative
Evangelist:
Auf daß erfüllet würde das Wort Jesu, welches er sagte, da er deutete, welches Todes er sterben würde. Da ging Pilatus wieder hinein in das Richthaus und rief Jesu und sprach zu ihm:

Pilate:
Bist du der Jüden König?

Evangelist:
Jesus antwortete:

Jesus:
Redest du das von dir selbst, oder haben’s dir andere von mir gesagt?

Evangelist:
Pilatus antwortete:

Pilate:
Bin ich ein Jüde? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet; was hast du getan?

Evangelist:
Jesus antwortete:

Jesus:
Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, meine Diener würden darob kämpfen, daß ich den Jüden nicht überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen.

Chorale
Ach großer König, groß zu allen Zeiten,
Wie kann ich gnugsam diese Treu ausbreiten?
Keins Menschen Herze mag indes ausdenken,
Was dir zu schenken.

Ich kann’s mit meinen Sinnen nicht erreichen,
womit doch dein Erbarmen
zu vergleichen.
Wie kann ich dir denn deine Liebestaten
Im Werk erstatten?

Recitative
Evangelist:
Da sprach Pilatus zu ihm:

Pilate:
So bist du dennoch ein König?

Evangelist:
Jesus antwortete:

Jesus:
Du sagst’s, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, daß ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.

Evangelist:
Spricht Pilatus zu ihm:

Pilate:
Was ist Wahrheit?

Evangelist:
Und da er das gesaget, ging er wieder hinaus zu den Jüden und spricht zu ihnen:

Pilate:
Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch einen losgebe; wollt ihr nun, daß ich euch der Jüden König losgebe?

Evangelist:
Da schrieen sie wieder allesamt und sprachen:

Chorus
Mob:
Nicht diesen, sondern Barrabam!

Recitative
Evangelist:
Barrabas aber war ein Mörder. Da nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn.

Arioso (Bass)
Betrachte, meine Seel,
mit ängstlichem Vergnügen,
mit bittrer Lust
und halb beklemmtem Herzen
dein höchstes Gut in Jesu Schmerzen,
wie dir auf Dornen, so ihn stechen,
die Himmelsschlüsselblumen blühen!
Du kannst viel süße Frucht
von seiner Wermut brechen
drum sieh ohn Unterlaß auf ihn!

Aria (Tenor)
Ach windet euch nicht so, geplagte Seelen,
bei eurer Kreuzesangst und Qual!
Könnt ihr die unermeßne Zahl
der harten Geißelschläge zählen,
so zählet auch die Menge eurer Sünden
ihr werdet diese größer finden!

CONDEMNATION AND CRUCIFIXION
John 19:2-22

Recitative
Evangelist:
Und die Kriegsknechte flochten eine Krone von Dornen und satzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an und sprachen:

Chorus
Soldiers:
Sei gegrüßet, lieber Jüdenkönig!

Recitative
Evangelist:
Und gaben ihm Backenstreiche. Da ging Pilatus wieder heraus und sprach zu ihnen:

Pilate:
Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, daß ihr erkennet, daß ich keine Schuld an ihm finde.

Evangelist:
Also ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone und Purpurkleid. Und er sprach zu ihnen:

Pilate:
Sehet, welch ein Mensch!

Evangelist:
schrieen sie und sprachen:

Chorus
Priests:
Kreuzige, kreuzige!

Recitative
Evangelist:
Pilatus sprach zu ihnen:

Pilate:
Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm!

Evangelist:
Die Jüden antworteten ihm:

Chorus
Priests:
Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht.

Recitative
Evangelist:
Da Pilatus das Wort hörete, fürchtet’ er sich noch mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesu:

Pilate:
Von wannen bist du?

Evangelist:
Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu ihm:

Pilate:
Redest du nicht mit mir ? Weißest du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugehen?

Evangelist:
Jesus antwortete:

Jesus:
Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben; darum, der mich dir überantwortet hat, der hat’s größ’re Sünde

Evangelist:
Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe.

Chorale
Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn,
ist uns die Freiheit kommen;
dein Kerker ist der Gnadenthron,
die Freistatt aller Frommen;
denn gingst du nicht die Knechtschaft ein,
müßt unsre Knechtschaft
ewig sein.

Recitative
Evangelist:
Die Jüden aber schrieen und sprachen:

Chorus
Priests:
Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn wer sich zum Könige machet, der ist wider den Kaiser.

Recitative
Evangelist:
Da Pilatus das Wort hörete, führete er Jesum heraus und satzte sich auf den Richtstuhl, an der Stätte, die da heißet: Hochpflaster, auf Ebräisch aber: Gabbatha. Es war aber der Rüsttag in Ostern um die sechste Stunde, und er spricht zu den Jüden:

Pilate:
Sehet, das ist euer König!

Evangelist:
Sie schrieen aber:

Chorus
Priests:
Weg, weg mit dem, kreuzige ihn!

Recitative
Evangelist:
Spricht Pilatus zu ihnen:

Pilate:
Soll ich euren König kreuzigen?

Evangelist:
Die Hohenpriester antworteten:

Chorus
Priests:
Wir haben keinen König denn den Kaiser.

Recitative
Evangelist:
Da überantwortete er ihn, daß er gekreuziget würde. Sie nahmen aber Jesum und führeten ihn hin. Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißet Schädelstätt, welche heißet auf Ebräisch: Golgatha.

Aira (Bass) with Chorus
Eilt, ihr angefochtnen Seelen,
geht aus euren Marterhöhlen,
eilt — Wohin? — nach Golgatha!
nehmet an des Glaubens Flügel,
flieht — Wohin? — zum Kreuzeshügel,
eure Wohlfahrt blüht allda!

Recitative
Evangelist:
Allda kreuzigten sie ihn, und mit ihm zween andere zu beiden Seiten, Jesum aber mitten inne. Pilatus aber schrieb eine Überschrift und satzte sie auf das Kreuz, und war geschrieben: "Jesus von Nazareth, der Jüden König". Diese Überschrift lasen viel Jüden, denn die Stätte war nahe bei der Stadt, da Jesus gekreuziget ist. Und es war geschrieben auf ebräische, griechische und lateinische Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Jüden zu Pilato:

Chorus
Priests:
Schreibe nicht: der Jüden König, sondern daß er gesaget habe: Ich bin der Jüden König.

Recitative
Evangelist:
Pilatus antwortet:

Pilate:
Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

Chorale
In meines Herzens Grunde
dein Nam und Kreuz allein
funkelt all Zeit und Stunde,
drauf kann ich fröhlich sein.
Erschein mir in dem Bilde
zu Trost in meiner Not,
wie du, Herr Christ, so milde
dich hast geblut’ zu Tod!

THE DEATH OF JESUS
John 19:23-30

Recitative
Evangelist:
Die Kriegsknechte aber, da sie Jesum gekreuziget hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegesknechte sein Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenähet, von oben an gewürket durch und durch. Da sprachen sie untereinander:

Chorus
Soldiers:
Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll.

Recitative
Evangelist:
Auf daß erfüllet würde die Schrift, die da saget: Sie haben meine Kleider unter sich geteilet und haben über meinen Rock das Los geworfen, Solches taten die Kriegesknechte. Es stund aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, Kleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sahe und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter:

Jesus:
Weib, siehe, das ist dein Sohn!

Evangelist:
Darnach spricht er zu dem Jünger:

Jesus:
Siehe, das ist deine Mutter!

Chorale
Er nahm alles wohl in acht
in der letzten Stunde,
seine Mutter noch bedacht,
setzt ihr ein’ Vormunde.
O Mensch, mache Richtigkeit,
gott und Menschen liebe,
stirb darauf ohn alles Leid,
und dich nicht betrübe!

Recitative
Evangelist:
Und von Stund an nahm sie der Jünger zu sich. Darnach, als Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, daß die Schrift erfüllet würde, spricht er:

Jesus:
Mich dürstet!

Evangelist:
Da stund ein Gefäße voll Essigs. Sie fülleten aber einen Schwamm mit Essig und legten ihn um einen Isopen, und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er:

Jesus:
Es ist vollbracht!

Aria (Alto)
Es ist vollbracht!
O Trost vor die gekränkten Seelen!
Die Trauernacht
läßt nun die letzte Stunde zählen.
Der Held aus Juda siegt mit Macht und
schließt den Kampf.
Es ist vollbracht!

Recitative
Evangelist:
Und neiget das Haupt und verschied.

Aria (Bass) with Chorale
Mein teurer Heiland, laß dich fragen,
da du nunmehr ans Kreuz geschlagen
und selbst gesagt: Es ist vollbracht,
bin ich vom Sterben frei gemacht?
Kann ich durch deine Pein und Sterben
das Himmelreich ererben?
Ist aller Welt Erlösung da?
Du kannst vor Schmerzen zwar nichts sagen;
doch neigest du das Haupt
und sprichst stillschweigend: ja.

Chorale
Jesu, der du warest tot,
lebest nun ohn Ende,
in der letzten Todesnot
nirgend mich hinwende
als zu dir, der mich versühnt,
O du lieber Herre!
Gib mir nur, was du verdient,
mehr ich nicht begehre!

BURIAL
Matthew 27:51-52, John 19:31-42

Recitative
Evangelist:
Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stück von oben an bis unten aus. Und die Erde erbebete, und die Felsen zerrissen, und die Gräber täten sich auf, und stunden auf viel Leiber der Heiligen.

Arioso (Tenor)
Mein Herz, in dem die ganze Welt
bei Jesu Leiden gleichfalls leidet,
die Sonne sich in Trauer kleidet,
der Vorhang reißt, der Fels zerfällt,
die Erde bebt, die Gräber spalten,
weil sie den Schöpfer sehn erkalten,
was willst du deines Ortes tun?

Aria (Soprano)
Zerfließe, mein Herze,
in Fluten der Zähren
dem Höchsten zu Ehren!
Erzähle der Welt und dem Himmel die Not:
Dein Jesus ist tot!

Recitative
Evangelist:
Die Jüden aber, dieweil es der Rüsttag war, daß nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbat über (denn desselbigen Sabbats Tag war sehr groß), baten sie Pilatum, daß ihre Beine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuziget war. Als sie aber zu Jesu kamen, da sie sahen, daß er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht; sondern der Kriegsknechte einer eröffnete seine Seite mit einem Speer, und alsobald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeuget, und sein Zeugnis ist wahr, und derselbige weiß, daß er die Wahrheit saget, auf daß ihr gläubet. Denn solches ist geschehen, auf daß die Schrift erfüllet würde: "Ihr sollet ihm kein Bein zerbrechen". Und abermal spricht eine andere Schrift: "Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben".

Chorale
O hilf, Christe, Gottes Sohn,
durch dein bitter Leiden,
daß wir dir stets untertan
all Untugend meiden,
Deinen Tod und sein Ursach
fruchtbarlich bedenken,
dafür, wiewohl arm und schwach,
dir Dankopfer schenken!

Recitative
Evangelist:
Darnach bat Pilatum Joseph von Arimathia, der ein Jünger Jesu war (doch heimlich aus Furcht vor den Jüden), daß er möchte abnehmen den Leichnam Jesu. Und Pilatus erlaubete es. Derowegen kam er und nahm den Leichnam Jesu herab. Es kam aber auch Nikodemus, der vormals bei der Nacht zu Jesu kommen war, und brachte Myrrhen und Aloen untereinander, bei hundert Pfunden. Da nahmen sie den Leichnam Jesu und bunden ihn in Leinen Tücher mit Spezereien, wie die Jüden pflegen zu begraben. Es war aber an der Stätte, da er gekreuziget ward, ein Garten, und im Garten ein neu Grab, in welches niemand je geleget war. Daselbst hin legten sie Jesum, um des Rüsttags willen der Jüden, dieweil das Grab nahe war.

Chorus
Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine,
die ich nun weiter nicht beweine,
Ruht wohl und bringt auch mich zur Ruh!

Das Grab, so euch bestimmet ist
und ferner keine Not umschließt,
macht mir den Himmel auf
und schließt die Hölle zu.

Chorale
Ach Herr, laß dein lieb Engelein
am letzten End die Seele mein
in Abrahams Schoß tragen,
Den Leib in seim Schlafkämmerlein
gar sanft ohn eigne Qual und Pein
ruhn bis am jüngsten Tage!
Alsdenn vom Tod erwecke mich,
daß meine Augen sehen dich
in aller Freud, o Gottes Sohn,
mein Heiland und Genadenthron!
Herr Jesu Christ, erhöre mich,
ich will dich preisen ewiglich!

English Translation

 


Lord, our Master,
whose glory is honored in all lands,
show us by your Passion
that You, the true Son of God,
for all times,
even in the deepest darkness,
are forever glorified.



Jesus went out with his disciples, and crossed the brook Kedron. There was a garden there, and he and his disciples went into it. The place was known to Judas, his betrayer, because Jesus had often met there with his disciples. So Judas took a detachment of soldiers, and police provided by the chief priests and the Pharisees, equipped with lanterns, torches, and weapons, and made his way to the garden. Jesus, knowing all that was coming upon him , went out to them and asked:


Who is it you want?


They answered:



Jesus of Nazareth!



Jesus said to them:


I am he.


And there stood Judas the traitor with them. When he said, “I am he,” they drew back and feel to the group. Again Jesus asked:


Who is it you want?


They answered:



Jesus of Nazareth!



Jesus answered:


I have told you that I am he. If I am the man you want let these others go!


O great love, love without measure
has brought You to this path of torment!
I live in the world of joy and pleasure,
and You must suffer!



This was to make good his words, “I have not lost one of those whom thou gavest me.” Thereupon Simon Peter drew the sword he was wearing and struck at the High Priest’s servant, cutting off his right ear. The servant’s name was Malchus. Jesus said to Peter:


Sheathe your sword. This is the cup my Father has given me; shall I not drink it?


Thy will be done, Lord,
on earth as it is in Heaven.
Make us patient in suffering,
obedient in both love and sorrow;
guide and protect all flesh and blood
that goes against your will.



The troops with their commander, and the Jewish police, now arrested Jesus and secured him. They took him first to Annas. Annas was father-in-law of Caiaphas, the High Priest for that year—the same Caiaphas who had advised the Jews that it would be to their interest if one man died for the whole people.


From the bonds of my sin,
in order to free me,
my Savior is bound.
So that my sinful boils
can be entirely healed,
He allows himself to be wounded.

 



Jesus was followed by Simon Peter and another disciple.


I likewise follow you
with eager steps
and will not forsake you,
my Light and my Life.
Show me the way,
and don’t stop
guiding, pushing,
and questioning me.



This disciple, who was acquainted with the High Priest, went with Jesus into the High Priest’s courtyard, but Peter halted at the door outside. So the other disciple, the High Priest’s acquaintance, went out again and spoke to the woman at the door, and brought Peter in. The maid on duty at the door said to Peter:


Are you another of this man’s disciples?


He said:


I am not!


The servants and the police had made a charcoal fire, because it was cold, and were standing round it warming themselves. And Peter too was standing with them, sharing the warmth. The High Priest questioned Jesus about his disciples and about what he taught. Jesus replied:


I have spoken openly to all the world. I have always taught in the synagogue and in the temple, where all Jews congregate; I have said nothing in secret. Why question me? Ask my hearers what I told them; they know what I said.


When he said this, one of the police struck him on the face, exclaiming:


Is that the way to answer the High Priest?


Jesus answered:


If I spoke amiss, state it in evidence; if I spoke well, why strike me?


Who has hit You like that,
my Savior, and with afflictions
so evilly tormented You?
After all, You are not a sinner,
like us and our children.
Of misdeeds You know nothing.

I, I and my sins
as numberless as the grains
of sand in the sea,
have brought down on You
this misery
and this woeful host of torments.



So Annas sent him bound to Caiaphas the High Priest. Meanwhile Peter stood warming himself. The others asked:


Are you another of his disciples?


But he denied it and said:


I am not!


One of the High Priest’s servants, a relation of the man whose ear Peter had cut off, insisted:


Did I not see you with him in the garden?


Peter denied again; and just then a cock crowed. Peter remembered what Jesus had said and he went away and cried bitterly.


Smash me to pieces,
you rocks and hills,
throw lightning bolds at me, you skies!
How wickedly, how sinfully,
how wantonly
have I forgotten you, o Jesus.
Though I take flight at dawn,
my stern Judge restrains me;
ah, fall before Him with bitter tears!


Peter, without thinking,
denies his God,
but at a reproachful look
weeps bitterly.
Jesus, look at me—
if I am unrepentant,
if I have done wrong,
touch my conscience!

 


Christ, who makes us blessed
and has done no wrong,
was for our sake, in the night,
seized like a thief,
taken before unbelievers,
and falsely accused,
derided, jeered at, spat upon,
as the Scripture tells us.



From Caiaphas Jesus was led into the Governor’s headquarters. It was now early morning, and they stayed outide the headquarters to avoid defilement, so that they could eat the Passover meal. So Pilate went out to them and asked:


What charge do you bring against this man?


They replied:


If he were not an evildoer we would not have brought him before you.


Pilate said to them:


Take him awa and try him by your own law!


They Jews said to him:


We are not allowed to put any man to death.



Thus they ensured the fulfillment of the words by which Jesus had indicated the manner of his death. Pilate then went back into his headquarters and summoned Jesus, and asked:


Are you the king of the Jews?


Jesus answered:


Is that your own idea, or have others suggested it to you?


Pilate answered:


Am I a Jew? Your own nation and their chief priests have brought you here before me. What have you done?


Jesus answered:


My kingdom does not belong to this world. If it did, my followers would be fighting to save me from arrest by the Jews. My kingly authority comes from elsewhere.


O mighty king, great forever,
how can I ever express my allegiance?
No human heart can think of a gift
fit to offer You.

I can, with my sinfulness,
find nothing to ompare
to your merciful goodness.
What then can I do
to be worthy of your loving hands?



Pilate said to him:


You are a king, then?


Jesus answered:


“King” is your word. My task is to bear witness to the truth. For this was I born; for this I came into the world, and all who are not deaf to truth listen to my voice.


Pilate said to him:


What is truth?


And with those words he went out again to the Jews, and said:


For my part, I find no fault with him. But you have a custom that I release one prisoner for you at Passover. Would you like me to release the king of the Jews?


Then they cried out together, saying:



Not him; we want Barabbas?



Barrabas was a murderer. Pilate now took Jesus and had him flogged.


Consider, my soul,
with anxious delight,
with bitter joy,
and torn, anguished heart,
the great goodness in Jesus’ pain.
From the thorns that pierce Him,
heavenly flowers bloom.
You can pick much sweet fruit
from His bitter wormwood,
so look upon Him without fail!


Writhe not, tormented souls,
before the agony of the Cross!
If you would count the immense number
of harsh lashes
you would find your sins
are yet more numerous!

 



And the soldiers made a crown of thorns and placed it on his head, and robed Him in a purple cloak. Then time after time they came up to him, crying:



Hail, beloved king of the Jews!



And struck him on the face. Once more Pilate came out and said to the Jews:


Here he is; I bring him to you to let you know that I find no fault with him.


And Jesus came out, wearing the crown of thorns and the purple cloak. And Pilate said:


Behold the Man!


The chief priests and their henchmen saw him and shouted:



Crucify! Crucify!



Pilate said to them:


Take him and crucify him yourselves; for my part I find no fault with him.


The Jews replied:



We have a law; and by that law he ought to die, because he has claimed to be Son of God.



When Pilate heard that, he was more afraid than ever, and going back into his headquarters he asked Jesus:


Where have you come from?


But Jesus gave him no answer. Pilate said:


Do you refuse to speak to me? Surely you know that I have authority to crucify you, and I have authority to release you?


Jesus replied:


You would have no authority at all over me if it had not been granted you from above; and therefore the deeper guilt lies with the man who handed me over to you.


From that moment Pilate tried hard to release him.


Your imprisonment, Son of God,
brings us liberty;
Your prison is a divine throne,
the haven for the pious;
if You had not accepted servitude,
we would have remained in servitude
forevermore.



But the Jews kept shouting:



If you let this man go, you are no friend to Caesar; any man who claims to be a king is defying Caesar.



When Pilate heard what they were saying, he brought Jesus out and took his seat on the tribunal at the place known as “The Pavement” (“Gabbatha” in Hebrew). It was the eve of Passover, about noon. Pilate said to the Jews:


Behold here is your king!


But they shouted:



Away with him! Crucify him!



Pilate said to them:


Crucify your king?


The chief priests answered:



We have no king but Caesar.



Then at last, to satisfy them, he handed Jesus over to be crucified. Jesus was now taken in charge and, carrying his own cross, went out to the "Place of the Skull", as it is called (or, in Hebrew, "Golgotha").


Hurry, you tormented souls,
heave your dens of misery,
hurry — Where to? — to Golgotha!
Take the wings of faith
and fly — Where to? — to the hill of the Cross;
that is where your powers will be revived.



There they crucified him, and with him two others, one on the right, one on the left, and Jesus between them. And Pilate wrote an inscriptionto be fastened to the cross; it read, “Jesus of Nazareth, King of the Jews.” This inscription was read by many Jews, because the place where Jesus was crucified was not far from the city, and the inscription was in Hebrew, Latin, and Greek. Then the Jewish chief priests said to Pilate:



Do not write “King of the Jews,” but that which He said: "I am the King of the Jews."



Pilate replied:


What I have written, I have written.


At my heart’s core
are Your name and cross alone,
shining every hour
to make me rejoice.
Console me with your image,
with your trust when I am in need—
You, Christ, so gentle,
so bloodied in death!

 



The soldiers, having crucified Jesus, took possession of his clothes, and divided them into four parts, one for each soldier, leaving out the tunic. The tunic was seamless, women in one piece throughout; so they said to one another:



We must not tear this; let us cast lots (roll dice) for it, to see whose it shall be.



And thus the text of Scripture came true: “They shared my garments among them, and cast lots for my clothing.” That is what the soldiers did. But meanwhile, near the cross where Jesus hung, stood his mother, with her sister, Mary wife of Clopas, and Mary of Magdala. Jesus saw his mother, with the disciple whom he loved standing beside her. He said to her:


Mother, there is your son!


And he said to the disciple:


There is your mother!


He thought of everything
in His last hour;
He considered his mother
and gave her a protector.
Man, you too should act rightly;
love God and man,
so that you may die without sorry
and untroubled.



And from that moment the disciple took her into his home. After that, Jesus, aware that all had now been accompished, said in fulfillment of Scripture:


I thirst!


A jar stood there full of sour wine; so they soaked a sponge with the wine, fixed it on a javelin, and held it up to his lips. Having received the wine, he said:


It is accomplished!


It is accomplished!
What comfort for suffering souls!
The night of sorrow
leaves now for the last time.
The hero from Judah conquers mightily
and ends the battle!
It is accomplished!



He bowed his head, and died.


My dearest Savior, let me ask you,
as You are nailed to the cross,
and have yourself said, "It is accomplished,"
am I released from death?
Can I gain the heavenly kingdom
through your suffering and death?
Is the whole world redeemed?
Because of your pain, You cannot speak,
but bow your head
and silently say: "Yes."


Jesus, you were dead,
and now live forever;
in death’s extremity,
bring me nowhere but to You,
who have paid my debts,
my beloved Master!
Give me only what You have won,
I want no more than this!

 



At that moment, the curtain of the temple was torn in two from top to bottom. There was an earthquake, the rocks split, and the graves opened, and many bodies of saints arose.


My heart, the whole world
share Jesus’ suffering;
the sun is dressed in mourning,
the curtaqin is rent, the rocks split,
the earth quakes, the graves open,
because they see the Creator grow cold in death,
What will you (my heart) do for your part?


Dissolve then, my heart,
in floods of tears
as your tribute to our God.
Tell earth and heaven the sad news,
your Jesus is dead!



Because it was the eve of Passover, the Jews were anxious that the bodies should not remain on the cross for the coming Sabbath, since that Sabbath was a day of great solemnity; so they requested Pilate to have the legs broken and the bodies taken down. The soldiers accordingly came to the first of his fellow victims and to the second, and broke their legs; but when they came to Jesus, they found that he was already dead, so they did not break h is legs. But one of the soldiers stabbed his side with a lance, and at once there was a flow of blood and water. This is vouched for by an eyewitness, whose evidence is to be trusted. He knows that he speaks the truth, so that you too may believe; for this happened in fulfillment of the text of Scripture: “No bone of his shall be broken.” And another text says, "They shall look on him whom they pierced."


Help us, Christ, Son of God,
through your bitter suffering,
so that we who are subject to You
may avoid wrongdoing.
In return for Your death and its cause,
which we fruitfully (to our benefit) consider,
we bring You these offerings of thanks,
poor and weak though they may be.



After that, Pilate was approached by Joseph of Arimathaea, a disciple of Jesus, but a secret disciple for fear of the Jews, who asked to be allowed to remove the body of Jesus. Pilate gave the permission; so Joseph came and took the body away. He was joined by Nicodemus (the man who had first visited Jesus by night), who brought with him a mixture of myrrh and aloes, more than half a hundredweight. They took the body of Jesus and wrapped it, wit h the spices, in strips of linen cloth according to Jewish burial customs. Now at the place where he had been crucified there was a garden, and in the garden a new tomb, not yet used for burial. They laid Jesus there, because it was the eve of the Jewish Sabatth, and the tomb was near at hand.


Rest well, holy bones,
for which I weep no longer,
rest well and bring me also to my rest.

The grave that is yours,
and holds no further suffering,
for me opens heaven
and closes hell.


O Lord, send your little angels
in my last hour to bear my soul away
to Abraham’s bosom.
Lying in its little bed,
let it rest, without pain,
until the last day!
Waken me then from death,
so that my eyes may see you,
in great joy, O Son of God!
my Savior and throne of Grace!
Lord Jesus Christ, hear me!
I will praise You evermore!


This piece was performed by the SFBC in J.S. Bach: Passion According to St. John on March 23, 1996.


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