Mariechen saß weinend im Garten

Mariechen saß weinend am Strande

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Melodie -
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Rechts: aus Franken

Mariechen saß weinend im Garten,
Im Grase lag schlummernd ihr Kind.
Durch ihre blonden Locken
Spielt leise der Abendwind.
|: Sie war so still, so traurig,
So hold, so geisterbleich,
Und schwere Wolken zogen
Und Wellen schlug der Teich. :|

2. Der Reiher steigt über die Berge,
Die Möve zieht stolz einher,
In der Luft singt munter die Lerche,
Es wirbelt der Sand am Meer.
|: Und über Mariechens Wangen
Die heiße Träne rinnt,
Sie hält in ihren Armen
Ihr einzig schlummernd Kind. :|

3. Dein Vater, der hat dich verlassen,
Du armer, verlassener Wurm,
Und mich hat er sitzengelassen
Und treibt in der Welt sich herum;
|: Drum stürzen wir uns beide
In einen tiefen See,
So sind wir alle beide
Entronnen dem Erdenweh. :|

4. Da öffnet das Kindlein die Augen,
Blickt freundlich zur Mutter und lacht,
Die Mutter weint vor Freuden,
Drückt's an ihr Herz und sagt:
|: Nein, nein, wir wollen leben,
Wir beide, du und ich,
Deinem Vater sei vergeben,
Wie glücklich machst du mich! :|

Mariechen saß weinend am Strande,
Im Grase lag schlummernd ihr Kind,
Mit ihren schwarzbraunen Locken,
Spielt leise der Abendwind.
|: Sie saß so sinnend, träumend,
So einsam, geisterbleich,
Und dunkle Wolgen* zogen,
Und Wellen schlug der Teich. :|

2. Was schläfst Du so süß und so träumend,
Du armer verlassener Wurm.
Dein Vader* hat uns verlassen,
Verlassen, ich und Du,
|: Drum stürzen wir uns beide,
Hinab in die wogende See,
Vorüber ist alles Leiden,
Vorüber ist Ach und Weh. :|

4. Da öffnet das Kind seine Äuglein,
Schaud* auf zur Mutter und lacht,
Die Mutter weint vor Freude,
Drückts an ihr Herz und sprach,
|: Nein nein wir wollen leben,
Wir beide Du und ich,
Dem Vater sei alles vergeben,
Wie glücklich machst Du mich. :|


* Wolgen = Wolken; Vader = Vater; schaud = schaut

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