Übersetzung des Textes von : Nel dolce seno - Perchè l'una

In den zärtlichen Armen der schönen Clori
sagte Tirsi, der leidend
schon seine letzte Stunde nahen fühlte,
Tirsi, der den Blick
zu den begehrten Lichtern
seiner Sehnsucht hob:
"Meine Seele, jetzt sterbe ich glücklich."
Woraufhin sie mit süßer Wehmut seufzte:
"O, Grausamer, Du gedenkst also,
ohne mich in den Tod zu gehen?
Ich versprach, und bereue es nicht,
mit Dir zu sterben, und ich sterbe schon und fühle schon mein Totengeleit,
damit die eine und die andere Seele zusammen entweichen."


Sie zieht ihn sanft an sich
und antwortet nur mit traurigen Worten
auf die heiteren Worte.
O ihr Glücklichen, während der eine
dem anderen seinen Atem einhaucht,
erfüllt ein süßer Todesschatten
die flimmernden Augen; und
als die stammelnden Worte abbrachen, gewahrte man, wie die heißen Küssen zwischen den Lippen gefroren.

(Überss.: Karin Brandel)


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