Dt. Übers  Kodaly  Quatro madrigali:
Chi vuol veder; Fior scoloriti; Chi d'Amor sente;
Fuor de la bella caiba

1. Wer die Liebe erleben möchte,
muß wissen, daß sie das Herz stiehlt.
Der Liebespfeil verletzt
nicht jedes Herz, das er trifft.
Die Liebe bevorzugt jenen Mann,
der würdig ist, ihr ständig zu dienen.

2. Bleiche, blaße Stiefmütterchen,
die so sanft im Winde wiegen,
wohin ist eure Mutter gegangen,
wohin ist die Sonne verschwunden?

Unsere Mutter und die Sonne
haben uns mit Schönheit beschenkt
und dann sind sie weggegangen.
Und wir zeigen nun
ganz offen unseren Schmerz.

3.  Auch wer mit dem Herz
eines Zigeuners liebt,
soll nicht vom rechten Weg abirren,
sondern Blicke, Tränen
und Verhalten seiner Liebsten richtig deuten.

Zögere nicht und versäume nicht
die Gunst des Augenblicks,
ertrage ehrenvoll deine Leiden,
verhalte dich klug,
sei stolz oder demütig,
so, wie dir die Liebe rät.

Wer aus der Liebe lernen will,
muß sich auch Schmerzen öffnen,
ein großzügiges Herz besitzen
und sich treu erweisen.

Der unglücklich Verliebte
winde einen Blütenkranz.
Liebe, sag jedem der liebt,
ehre die Frauen, denn kluge Frauen
sind aufrichtig und göttlich.

4. Wenn die Nachtigall ihr Nest verläßt
jammert das einsame Vogelkind,
denn seine Mutter hat es verlassen.
Ihr Lied ertönt im Wald.
Das Junge ruft:
Komm zurück, schöne Nachtigall
 
 

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