Dt. Übers  Francaix  Cantique des colonnes
aus: "Trois Poemes", Nr. 2

Liebliche Säulen ,
mit Hütten geschmückt am Tage,
besetzt mit richtigen Vögeln,
die auf der Spitze marschieren.

Liebliche Säulen,
o Orchester der Spindeln!
Jede opfert ihr Schweigen dem Gleichklang.

"Warum ragt ihr so hoch auf,
ebenmäßig und strahlend?"
"Im Wunsch, fehlerlos zu sein,
streben wir nach Anmut!"

Wir singen auf einmal
da wir in die Himmel aufragen!
O einzige und weise Stimme,
die für die Augen singt!

Schau, welch arglose Gesänge!
Welchen Einklang
ziehen unsere steinernen Elemente
aus dem klaren Tageslicht!

So kalt und golden
entwachsen wir unseren Fundamenten,
wie von einer Schere geschnitten,
um diese Lilien zu werden!

Aus unserem kristallenen Lager
wachsen wir aufgeweckt,
Krallen aus Metall
haben uns zusammengehalten.

Um dem Mond die Stirn zu bieten,
dem Mond und der Sonne,
hat man jede einzelne von uns poliert
wie den Nagel des Zeh!

Dienerinnen ohne Knie,
Lächeln ohne Gesicht,
die Schöne vor uns
spürt die makellosen Beine.

Unsere uralte Jugendlichkeit,
gebändigtes Fleisch und schöne Schatten,
sind stolz auf die Feinheit,
die durch die Vielzahl entsteht!

Töchter der goldenen Verhältnisse,
Stützen der Gesetze des Himmels,
auf uns fällt und stirbt
eine honigfarbene Gottheit.

Und die Jahrtausende,
und die untergegangenen Völker
das ist die Tiefe der Vergangenheit,
niemals alt genug!

Wir gehen durch die Zeit,
und unsere glänzenden Körper
haben einen unaussprechlichen Gang,
der seine Spur in den Märchen läßt.
 

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