Sabinchen war ein Frauenzimmer

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Melodie - Volksweise
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Sabinchen" ist eine Moritat, die die Moritatensänger auf Jahrmärkten oder der Kirmes, auch Kerb genannt vortrugen, wobei sie mit einem langen Stock auf die dazugehörigen Bilder zeigten.

Sabinchen war ein Frauenzimmer,
Gar hübsch und tugendsam.
Sie diente treu und ehrlich immer
Bei einer Dienstherrschaft
Da kam aus Treuenbrietzen
Ein Wandersmann daher,
Der wollte Sabinchen so gerne besitzen
Und war ein Schuhmacher.

2. Sein Geld hat er versoffen
Bei Wein und auch bei Bier
Da kam er zu Sabinchen geloffen
Und wollte welches von ihr
Sie konnt ihm keines geben
Da stahl er auf der Stell
Von ihrer guten Dienstherrschaft
Sechs silberne Esslöffel.

3. Jedoch nach achtzehn Wochen
Da kam der Diebstahl 'raus
Da jagte man mit Schimpf und Schande
Sabinchen aus dem Haus
Sie rief "verfluchter Schuster,
Du rabenschwarzer Hund
Da nahm er sein Rasiermesser
Und schnitt ihr ab den Schlund.

4. Das Blut zum Himmel spritzte
Sabinchen fiel gleich um
Der böse Schuster aus Treuenbrietzen
Der stand um sie herum
In einem dunklen Kellerloch
Bei Wasser und bei Brot
Das hat er endlich eingestanden
Die grausige Moritot.

5. Und die Moral von der Geschicht
Trau keinem Schuster nicht
Der Krug der geht so lange zum Brunnen
Bis daß der Henkel bricht
Der Henkel ist zerbrochen
Er ist für immer ab
Und unser Schuster muß nun sitzen
Bis an sein kühles Grab.

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