Der Maien ist kommen und das ist wahr!

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Melodie -
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Ins Hochdeutsche übertragen

Der Maien ist kommen,
Und das ist ja wahr!
Es grünet jetzt alles
Im Laub und im Gras.
Im Laub und im Gras
Sind der Blümlein so viel,
Drum tanzet's Mariele
Zum Saitenspiel,
Nun tanz, nun tanz,
Mariele nun tanz!
Du hast ja gewonnen
Ein' Rosenkranz.
2. Wir hauen den Maienzweig
Morgens im Tau
Und singen dem Bauern
Seiner freundlichen Frau,
Der freundlichen Frau
Und dem ehrlichen Mann,
Der uns auch so reichlich
Belohnen kann.
Die Bäurin ist lieb
Und gibt uns so gern
Schön' Äpfel und Birnen
Mit braunen Kern.
3. Gebt aus, gebt aus
Viel Eier und Geld!
So können wir weiter
Und ziehn übers Feld,
Gebt aus, ihr Leut,
Gebt uns Butter und Mehl,
Die Küchlein sind heuer
Noch besser denn je.
Ein Kettlein von Gold
Wohl rings um das Haus!
Und jetzo ist unser
Schöns Maienlied aus.

p class="colonne">"Der Meyen isch kommen" in der "Sammlung von Schweizer-Kühreihen und alten Volksliedern", 2. Ausgabe Bern 1812, von Gottlieb Jakob Kuhn, der dazu bemerkt: "Dieses Liedchen wird am 1. Mai von geputzten Kindern vor den Häusern gesungen. Sie halten dabei ein Bäumchen in der Hand, geschmückt mit Bändern und ausgeblasenen Eiern." Die Melodie ist ein alter "Dreher", der an die Dudelsackweisen der Pifferari, jener Hirten aus dem Abruzzengebirge, erinnert (F. M. Böhme "Altdeutsches Liederbuch", Leipzig 1877). Angesichts der Eigenart und des Umfangs der Melodie sowie ihre Eignung zu bordunartiger Grundierung könnte man an der Weise für die anfangs des 18. Jahrh.s zu einer letzten Blüte gekommen Rad- und Drehleier denken, des ausgangs des 18. Jahrh.s für die "Savoyarden" charakteristischen Instruments; diese Bettel- und Wandermusikanten (Dalayrac brachte solche Leiermänner 1789 in seiner Oper "Les deux petits Savoyards" auf die Bühne) könnten die obige Weise von savoyen in die nahegelegen Schweiz gebracht haben

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